Die Bobath-Methode ist in der Behandlung erwachsener Patienten das wohl bedeutendste Pflege- und Therapiekonzept. Es wurde in den 40er Jahren von der Krankengymnastin Berta Bobath und ihrem Mann, dem Neurologen Dr. Karl Bobath entwickelt. Seither wurde es weltweit kontinuierlich weiterentwickelt.
Diese Methohe eignet sich besonders zur Rehabilitation von Patienten mit erworbenen Hirnschäden wie z.B. Apoplex (Schlaganfall), Schädel-Hirn-Trauma, etc. All diese Erkrankungen gehen mit zentralen
Lähmungen, Muskeltonusstörungen (Spastik) und Störungen der Körperwahrnehmung einher.
Mit dem Bobath-Konzept wird im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden keine Kompensation der Lähmungen, sondern das Wiedererlernen verlorener Bewegungen erreicht. Dies setzt intensive Mitarbeit des
Patienten, der Angehörigen und der in der Therapie noch involvierten Personen (z.B. Pflegekräfte) voraus. Dadurch wird der Patient in den Aktivitäten des täglichen Lebens selbständiger und ein
frühzeitiger Einsatz von Hilfsmitteln oder eine dauernde Pflegebedürftigkeit können hinausgezögert oder sogar verhindert werden.
Ziel der Therapie ist die Differenzierung funktioneller Fähigkeiten, Erweiterung der Handlungskompetenz und größtmögliche Selbständigkeit im Lebensumfeld. Im Unterschied zu anderen Therapieformen
existieren im Bobath-Konzept keine standardisierten Übungen, sondern im Vordergrund stehen individuelle und alltagsbezogene therapeutische Aktivitäten. Dies betrifft Bereiche wie Kommunikation,
Nahrungsaufnahme, Körperpflege, An- und Auskleiden, Fortbewegen, Spiel und Beschäftigung. Es ist die Aufgabe des Therapeuten, die spezifischen Erfordernisse - wenn immer möglich mit dem betroffenen
Menschen und den ihn betreuenden Personen – herauszufinden. Daraus resultiert zum einen die Vermittlung spezifischer „Handhabungs-Anleitungen“ an die betreuenden Personen, zum anderen die Anpassung
des Umfeldes (Lagerungs,- Sitz-, Steh- und Fortbewegungshilfen sowie die Anpassung von Gebrauchsgegenständen) an die individuellen Bedürfnisse des Patienten.